Ellenbogengelenk

 

Radiusköpfchenfraktur

 

 

Was ist eine Radiusköpfchenfraktur?

Das Radiusköpfchen ist der obere Teil des Radiusknochens (deutsch: Speiche), der an das Ellenbogengelenk anschließt und eine wichtige Rolle bei der Bewegung des Arms spielt. Es hilft, den Arm zu drehen und zu beugen und trägt zur Stabilität des Ellenbogens bei. Eine Radiusköpfchenfraktur tritt auf, wenn der Knochen an dieser Stelle bricht, oft aufgrund eines Sturzes auf den ausgestreckten Arm, bei dem die gesamte Belastung auf den Ellenbogen übertragen wird.

 

 

Ursachen, Symptome und Behandlung

Eine Radiusköpfchenfraktur ist ein Bruch des Radiusköpfchens, dem oberen Ende des Radiusknochens, das sich im Ellenbogengelenk befindet. Diese Art von Fraktur tritt häufig nach Stürzen auf den ausgestreckten Arm auf und ist eine der häufigsten Verletzungen des Ellenbogens. Da das Radiusköpfchen eine zentrale Rolle in Beweglichkeit des Ellenbogens einnimmt können Frakturen zu schwerwiegenden Langzeitschäden mit Schmerzen und Bewegungsdefiziten führen.

 

 

Ursachen einer Radiusköpfchenfraktur

Die häufigsten Ursachen einer Radiusköpfchenfraktur sind:

  • Sturz auf den ausgestreckten Arm: Dies ist die häufigste Ursache, insbesondere bei sportlichen Aktivitäten oder Unfällen im Alltag.
  • Verkehrsunfälle: Bei Autounfällen oder Stürzen aus größerer Höhe kann es ebenfalls zu einer Radiusköpfchenfraktur kommen.
  • Sportverletzungen: Insbesondere bei Kontaktsportarten wie Fußball, Handball, Volleyball oder Basketball sowie Fahrradunfällen sind Stürze auf den Arm und damit auch Radiusköpfchenfrakturen häufig.

 

 

Symptome einer Radiusköpfchenfraktur

Die Symptome einer Radiusköpfchenfraktur können je nach Schweregrad des Bruchs variieren, beinhalten jedoch in der Regel:

  • Schmerzen im Ellenbogen: Besonders bei Bewegung oder Druck auf das betroffene Gebiet.
  • Schwellung und Hämatome: Der Ellenbogen kann anschwellen und blau verfärbt sein.
  • Bewegungseinschränkungen: Es kann zu einer eingeschränkten Beweglichkeit des Ellenbogens kommen, insbesondere bei Drehbewegungen aber auch beim Beugen und Ausstrecken des Arms.
  • Instabilität des Ellenbogens: Bei schwereren Frakturen kann das Gelenk instabil werden und sich „wackelig “ anfühlen.
  • Deformität: In einigen Fällen kann eine sichtbare Fehlstellung des Ellenbogens auftreten, insbesondere wenn der Bruch verschoben ist.

 

Operative Behandlung

Bei verschobenen oder komplexen Frakturen, bei denen eine einfache Ruhigstellung nicht ausreicht, ist eine operative Behandlung erforderlich. Zu den chirurgischen Optionen gehören:

 

  1. Reposition und interne Fixierung: Bei dieser Methode wird der Bruch chirurgisch ausgerichtet und mit Schrauben oder Draht fixiert, um eine stabile Heilung zu ermöglichen. Diese Methode wird häufig bei Frakturen verwendet, bei denen die Knochenstücke verschoben sind.                

Das Einbringen und Positionieren von Schrauben in das Radiusköpfchen beinhaltet das Vorbohren von Löchern in welche anschließend die Schrauben eingebracht werden. Aufgrund der oft vielen und kleinen Fragmente kann es hier zu weiteren Brüchen der vorbestehenden kleinen Fragmente kommen. Die überstehenden Schraubenköpfe können im zeitlichen Verlauf zu schmerzhaften Irritationen führen, was eine zweite OP mit Metallentfernung bedingt.

Besonderheit:

Um unseren Patienten eine zweite OP zu ersparen verwenden wir daher ein sog. Fragment-Fixations-System (FFS) bei dem wir einen speziell vorgefertigten Gewindedraht verwenden, der ein Vorbohren in den Knochen (s.o.) unnötig macht und somit das intraoperative Risiko der weiteren Frakturierung senkt. Die in verschiedenen Größen und Durchmessern vorgehaltenen Implantate werden nach erfolgreicher Reposition (Zusammensetzung) des Bruches direkt am Knochen abgetrennt, was einen annähernd bündigen Abschluss mit dem Knochen ermöglicht. Irritationen sind somit seltener. Eine zweite OP im zeitlichen Verlauf mit Metallentfernung ist daher meistens nicht notwendig.

 

 

Rehabilitation:

Nach einer operativen Behandlung kann das operierte Ellenbogengelenk – in Abhängigkeit der Komplexität der Verletzung – meistens ab dem Folgetag unter physiotherapeutischer Anleitung beübt werden, um die Beweglichkeit des Ellenbogens zu fördern. Die Rehabilitation ist entscheidend, um die Funktion des Ellenbogens wiederherzustellen und Muskelatrophie zu vermeiden.

 

 

Fazit

Die Radiusköpfchenfraktur ist eine häufige Verletzung des Ellenbogens, die durch Stürze oder direkte Traumata verursacht wird. In vielen Fällen kann eine konservative Behandlung ausreichen, doch bei komplexen Frakturen oder Verschiebungen ist eine operative Therapie erforderlich. Eine frühzeitige Diagnose und eine passende Behandlung sind entscheidend, um langfristige Einschränkungen und Bewegungsdefizite zu vermeiden und die volle Funktion des Ellenbogens wiederherzustellen. Wenn Sie eine Radiusköpfchenfraktur erlitten haben, ist es wichtig, schnell einen Arzt aufzusuchen, um die bestmögliche Therapie zu erhalten und eine vollständige Heilung zu gewährleisten.

 

 

Was brauche ich als Patient wenn ich mich in der Praxis vorstellen möchte?

Folgende Bildgebung ist notwendig um in Zusammenschau mit der klinischen Untersuchung sowie individuellen Patientenansprüchen eine Entscheidungsfindung bzgl. der weiterführenden Therapie zu treffen:

  • Röntgenaufnahmen des verletzten Ellenbogens in 3 Ebenen:

a.p., streng seitliche Aufnahme und Radiusköpfchenzielaufnahme (sog. Greenspanaufnahme).

  • Bei komplexen oder mehrfragmentären Frakturen ist eine Computertomografie (CT) ergänzend sinnvoll.

 

 

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