Zentrum für spezielle Gelenkchirurgie Dr. Ewald Renz, Dr. Richard Volz, Dr. Wilhelm Loewe & Partner
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Sprunggelenk

„Umknick“-Trauma (Supinations-Trauma, Distorsions-Trauma):

Bei einem Umknicken (Distorsionstrauma) im oberen Sprunggelenk, wobei meist der Fuß im Verhältnis zum Unterschenkel zur Innenseite hin abgewinkelt wird (Supinations-Trauma), wird häufig der vordere Zügel des Außenbandes (ATFL) verletzt, in 60% der Fälle reißt auch der hintere Zügel (CFL). In der Folge eines solchen Distorsionstraumas kommt es durch konservative Behandlung mit einer Knöchelschiene üblicherweise zur stabilen Ausheilung des Gelenkes. Diese Schiene sollte für 6 Wochen konsequent getragen werden, wobei die Mobilisierung unter Vollbelastung erfolgt und nach Abschwellen der Weichteile sportliche Betätigung mit angelegter Knöchelschiene rasch wieder möglich ist. Im weiteren Verlauf können sich jedoch narbige Veränderungen ausbilden, welche in den Gelenkspalt einklemmen. Diese lassen sich im Rahmen einer ambulanten Sprunggelenksarthroskopie schonend entfernen.

 

Chronische Außenband-Instabilität:

Bleibt dennoch nach einem Supinations-Trauma eine chronische Instabilität des oberen Sprunggelenkes zurück und kommt es zu häufig wiederkehrenden (rezidivierenden) Distorsionen kann eine minimalinvasive Rekonstruktion des Außenbandes, ggf. auch unter Verwendung der Gracilissehne, welche über einen 2cm langen Hautschnitt am inneren Schienbeinkopf entnommen wird,  erfolgen. Die Nachbehandlung erfolgt unter 2-wöchiger Teilbelastung an Unterarmgehstützen und unter Verwendung einer Knöchelschiene für 12 Wochen. Durch spezielles Training der Muskulatur und der Koordination können das subjektive Instabilitätsgefühl, die immer  wiederkehrenden Umknick-Traumata sowie die damit verbundenen Schmerzen sehr gut und dauerhaft behandelt werden.

 

Knorpelschäden:

Kommt es im Rahmen einer Sprunggelenksverletzung zu einer Knorpelstauchung am Sprungbein oder besteht eine Ablösung eines Knorpel-Knochen-Fragmentes (Osteochondrosis dissecans), welche bei Jugendlichen auch ohne vorangegangenes Trauma auftreten kann, meist jedoch  auf eine Minderdurchblutung des entsprechenden Bereiches am Sprungbein oder  auch auf eine chronische Instabilität mit hierdurch bedingter Mehrbelastung des betroffenen Sprungbeinbereiches zurückzuführen ist, kann bei einer Sprunggelenks-Arthroskopie eine Entfernung freier Knorpelstückchen und die Anbohrung oder Mikrofrakturierung des Defektes erfolgen, um so die Bildung eines Knorpelregenerates anzuregen. In diesen Fällen ist nach dem Eingriff eine 4-6 wöchige Teilbelastungsphase an Unterarmgehstützen erforderlich.

In seltenen Fällen ist bei ausgeprägten Knorpelschäden und bleibenden Beschwerden nach einer Mikrofrakturierung die Transplantation eines Knorpel-Knochenzylinders aus dem Kniegelenk erforderlich. (Die einzelnen Verfahren und Techniken zur Knorpelreparation werden unter Verletzungen und Schädigungen des Kniegelenkes / Knorpelschäden ausführlich beschrieben).

 

Knöcherne Anbauten (Osteophyten):

Haben in der Vorgeschichte bereits einige Distorsions- und andere Traumata am Sprunggelenk stattgefunden, hat sich ggf. an der Schienbeinvorderkante im Bereich des vorderen Sprunggelenkspaltes ein knöcherner Sporn gebildet, wodurch das Anheben des Fußes schmerzhaft eingeschränkt sein kann. Häufig finden sich diese Veränderungen bei Fußballspielern, welche durch die eingeschränkte Beweglichkeit des Sprunggelenkes und die hierdurch entstehenden Schmerzen deutlich in der Ausübung ihres Sports beeinträchtigt sind. Im Rahmen einer Arthroskopie kann dieser knöcherne Sporn abgetragen und die Schienbeinkante geglättet werden. Die Nachbehandlung kann ohne wesentliche Einschränkungen unter Vollbelastung erfolgen.

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Zentrum für spezielle Gelenkchirurgie

 

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